Beat Stettler
Managing Director
Beat Stettler
Managing DirectorBeat Stettler
onway: along with onway – seit wann ist das bei Dir der Fall?
Beat Stettler: Ich durfte die Firma onway (resp. WLAN-Partner, wie wir damals noch hiessen) 2008 als Start-up der HSR Hochschule für Technik Rapperswil zusammen mit einigen Mitarbeitern des INS Institutes gründen. Das heisst ich bin seit den Anfängen mit dabei.
Mit welchen Aufgaben beschäftigst Du Dich in Deiner Funktion als Geschäftsführer?
Meine wichtigsten Aufgaben sind die Kundenpflege sowie die Unterstützung des Verkaufs. Gerade die rechtlichen Aspekte wie Verträge und Ausschreibungen werden immer komplexer und benötigen viel Zeit und Geduld. Als Geschäftsführer bin ich natürlich auch verantwortlich für die finanzielle Steuerung unseres Wachstums, welches wir bisher aus eigenen Mittel stemmen konnten. Als ehemaliger Professor für Computernetze bin ich zudem technologiebegeistert und beschäftige mich daher intensiv mit der Positionierung und Weiterentwicklung unserer Lösungen.
onway: Was macht Dir besonders Freude an Deiner Tätigkeit?
Beat Stettler: Ganz klar die Vielseitigkeit meiner Aufgaben. Unternehmer zu sein bedeutet, sich mit ganz vielen schönen und manchmal auch anstrengenden Themen auseinanderzusetzen. Ich bin froh, dabei auf ein gut eingespieltes Führungsteam zählen zu können. So sorgen wir gemeinsam dafür, dass die Maschine möglichst rund läuft und die Mitarbeitenden in Ruhe arbeiten können.
Mit welchen Technologien und Themenbereichen setzt Du Dich in Deinem Job auseinander?
Viele IT-Systeme im öffentlichen Verkehr sind noch auf dem Stand der Nullerjahre oder noch älter. Hier geht es darum, den Verkehrsunternehmen einen gangbaren Weg zu einer modernen IT-Basisinfrastruktur aufzuzeigen, welche genug skalierbar und flexibel ist für die vielen Digitalisierungsideen, die ja überall vorhanden sind, aber oft an der Legacy-IT scheitern. Hier braucht es viel Beratung, die sehr spannend ist und mir grossen Spass bereitet. Bei unseren Enterprise- und Industriekunden geht es vor allem darum, der wachsenden Flut von IoT-Geräten Herr zu werden, ohne die IT-Security vollends zu kompromittieren. Hierfür entwickeln wir seit vielen Jahren eigene Softwarelösungen, die den IT-Abteilungen unserer Kunden bei diesem Problem das Leben erleichtern. Als früherer CB-Funker bin ich auch immer noch begeistert von allen drahtlosen Technologien: Mobilfunk, Wi-Fi, Bluetooth, Zigbee usw.
Welches berufliche Know-how bringst Du dafür mit?
Während den 20 Jahren, die ich an der Fachhochschule unterrichtete, hat sich die Telekommunikation dermassen schnell weiterentwickelt, dass ich etwa ein Viertel meiner Arbeitszeit aufwenden musste, um mich in all die neuen Technologien und Konzepte einzuarbeiten und die nötigen Unterrichtsmaterialien zu erstellen. Von daher bin ich netzwerktechnologisch noch ziemlich up to date. Allerdings entwickelt sich die Disziplin Network-Engineering weg von Hardware und der Konfiguration von Boxen hin zur Programmierung von Software - und Automatisierungs-Skripts. Da meine Programmierkenntnisse immer noch auf dem Stand meines Studiums stehengeblieben sind (d. h. vor allem Pascal und C), habe ich hier ganz klar Defizite. Da haben es die heutigen Studierenden besser. Sie werden in erster Linie zu Software-Entwicklern und erst in zweiter Linie zu Telekom-Ingenieuren ausgebildet.
Wie sehen Deine Zukunftspläne aus, was möchtest Du unbedingt bei onway erreichen?
Heute sind wir mit gegen 30 Mitarbeitenden noch immer fast wie eine Familie. Die Kommunikation ist offen und die Wege sind kurz. Mir ist wichtig, dass fachkompetente Mitarbeitende selbst oder im Team entscheiden können, was das Beste für die Firma ist. Allerdings merke ich mit zunehmender Firmengrösse auch, dass sich hie und da ein Gärtchen-Denken einschleicht, was ich weniger mag. Mein grösstes Ziel ist daher, mit möglichst wenig Grossfirmen-Allüren sorgsam weiter zu wachsen. Ich weiss aber auch, dass das nicht einfach ist.
Warum die onway? Bei onway zu arbeiten bedeutet für mich …
… meinen Traum als Unternehmer zu verwirklichen.
Ein persönlicher Gedanke zum Schluss?
Die Informatik bietet eine solch unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten, sich als arbeitender Mensch weiterzuentwickeln. Von Hardware über Software, Telekommunikation bis zu Grafikdesign und Game-Entwicklung gäbe es vermutlich für jeden Typ ein Gebiet, um sich vertiefen und austoben zu können, ohne dass es einem je langweilig würde. Daher finde ich es sehr schade, dass sich nicht mehr Junge (insbesondere auch Frauen) für diesen Beruf begeistern können. Hier haben wir Lehrer noch viel Arbeit vor uns, die Informatikfächer interessanter und spielerischer zu gestalten. Ich sehe das bei meinen eigenen Kindern. Sie sind zwar zu 100% digital unterwegs, aber konnten sich nie so richtig für die Informatikfächer begeistern, weil sie viel zu mathematiklastig und zu wenig kreativ daherkamen.